#1

Silberfluss' Story

in Elsterflug 09.01.2017 18:34
von Elsterflug | 103 Beiträge | 105 Punkte

,,Eiskristall, wie geht es dir?", erkundigte sich der Gefährte der schneeweißen Kätzin, die hektisch atmend auf einem großen Fels, im Schatten eine gigantischen Baumes lag. ,,Es ... geht schon." Die Kätzin grinste schräg, wobei ihre langen Zähne hervorstachen. Ein liebevolles Lächeln umspielte Falkenlied's Lippen. ,,Sie werden wunderbar sein ...", brachte der Kater gerührt hervor und heilt mit seinem Schweif den Ihren. ,,O-Okay ... Es ist soweit." Die weiße Kätzin biss die Zähne zusammen und begann sogleich laut zu stöhnen und Falkenlied's Schweif zu umklammern. Dieser jedoch hatte die Augen weit aufgerissen, war kurzzeitig erstarrt, als er das Grauen nahen sah - 2 Füchse kamen in rasantem Tempo auf sie zugeschossen. Der Kater zögerte nun keinen Moment mehr und raste vorwärts, stellte sich schützend vor Eiskristall und das Junge, welches soeben unter Schmerzensschreien aus der Kätzin gekommen war. Der erste der beiden Füchse schmetterte auf Falkenlied zu, biss ihm in die Kehle, ohne, dass der Kater auch nur das Kleinste ausrichten konnte. Dennoch, noch konnte er stehen. Unter großen Blutverlusten warf er sich immer wieder aufs Neue gegen den Fuchs, wobei er erneut Schlag um Schlag einsteckte. Eistänzerin hatte sie nun auf die Beine gestellt, der Kopf des zweiten Junges lugte bereits aus ihrem Bauch hervor. ,,LAUF!" Falke's Stimme kratzte mit einem Mal ab und seine Augen flatterten. Eiskristall starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an - nun musste sie sich entscheiden. Floh sie mit den Jungen? Kämpfte sie Seite an Seite mit ihrem Gefährten? Sie wusste, dass sie es bereuen würde, doch es war die einzig richtige Entscheidung. Gewaltig ausholend schleuderte Eiskristall das erste Junge über die Köpfe der Füchse hinweg, weit, weiter weg, doch es landete im Fluss und trieb davon. Kraftlos und unter Tränen warf sie nun auch das 2., mittlerweile Gekommene, und es landete halbwegs sicher weit hinter den Tieren. Keinen Herzschlag zu spät. Der 2. Fuchs sprang Eistänzerin an die Kehle, und so starben die Gefährten den gleichen, grausamen Tod. Silberjunges, das einzige Überlebende des Wurfs, stolperte rein instinktiv weiter. Immer weiter vorwärts, hinein in den schier endlosen Wald. Lange Zeit irrte das Junge so herum, schlug sich durch und schaffte es, zu überleben. Völlig mager und ohne jegliche Muskeln, doch erhielt sie ihr Leben.


Eines Tages, viele Monde waren vergangen, Silber hatte sich in einem dichten Busch verkrochen, hörte sie Kampfgeschrei. Ein Kater war mitten im Kampf gegen einen Zweibeiner, der ihn mit einem eigenartigen, langen Rohr bedrohte, dessen Ende bedrohlich qualmte. Unfähig etwas zu tun, verkroch ich mich tiefer in den Busch, doch konnte ich den Kampf noch immer beobachten. Die Katze hatte ein Stück Beute fallen lassen - vermutlich von dem Zweibeiner geklaut, und stand nun, das Fell gesträubt vor ihm. Sie sprang immer wieder hin und her, als der Zweibeiner sich näherte, und noch während sie das tat, merkte die Kätzin im Busch, dass sie sich in ihn verliebt hatte. Ein lauter, unendlich lauter Schuss ertönte. Ein Klang, welchen Silber nie vergaß, welcher in den kalten Nächten unaufhörlich in ihr widerhallte. Drei Farben, die die Kätzin für immer in sich behielt: Rot, wie die Unmengen an Blut, die aus dem Kater strömten. Schwarz, wie das rohrartige Ding, aus dem der Laut ertönt war. Und schließlich Orange, wie das Fell des Katers, in den sie sich soeben verliebt hatte. Eine Nacht verging, dann noch eine, und die bewegungslose Katze, einige Fuchslängen vor Silber entfernt, verlor nur weiter an Blut. Nun endlich kroch die Kätzin aus ihrem Versteck und näherte sich ihm. ,,Wer bist denn du?", die Augen der orangenen Katzen waren leer, leer vor Blutverlust, und doch hatte seine Stimme einen aufziehenden, spielerischen Klang. ,,Unwichtig", miaute ich nur kalt und drehte ihn auf die Seite, wobei ihm ein Schmerzensstöhnen entwich. Fast ein Mond verging, in dem Silber den Kater pflegte, und die Beziehung der beiden entwickelte sich weiter. Sie liebten sich gegenseitig, sowie man jemanden liebt, den man sein Leben lang kannte. Dennoch ...
,,Ich wollte immer in einem Clan leben ... Wollte immer ein normales Leben." Ich sah ihn liebevoll lächelnd an, den Schweif legte ich um seinen vor Blutverlust starren Körper. ,,Wenn du es so sehr willst ... Wieso bleibst du dann hier?" Seine Stimme war leise und nur für mich zu hören. Ein neckendes Lächeln lag auf seinem Gesicht, doch wir beide wussten, in was für einer Situation wir uns befanden. ,,Ich schwöre ... ich werde dich in einen Clan bringen und deinen Traum erfüllen ...", flüsterte mein Gefährte, mein Seelenverwandter, mein Ein und Alles. ,,Selbst, wenn ich ganz allein kämpfen müsste ... und selbst, wenn ich dabei sterben müsste ..." Er konnte mir nichts vormachen, und dennoch verzauberten mich seine Worte. Das hatten sie immer getan ... Hatten mich schon immer verwirrt und verzaubert zugleich. Mühevoll schaffte er es, den Kopf ein Stück weit zu heben. ,,Bleib liegen", flüsterte ich ihm ins Ohr, seltsam gefasst für so eine Situation. Dennoch ... Er sah den Schmerz und die Verbitterung in meinen Augen ... Das Wissen, dass er nicht mehr lange durchhielt. ,,Jeder stirbt mal ..." Aus tiefen Augen blickte er in die Meinen. ,,Aber solange es jemanden gibt, der deine Träume weiterträumt, solange wird dieser Traum nicht sterben." Seine Pfoten nahmen einen silbernen Schimmer an, nein, bestanden daraus. Erst einige Herzschläge später begriff ich, was nun vor sich ging. Eine Träne rollte meine Wange hinab und benetzte sein Fell ein letztes Mal. ,,Wenn du dich dazu entschlossen hast, deinen Traum zu erfüllen, dann tu es! Egal wie viel du dafür bluten musst ...", seine Stimme nahm ein letztes, verzweifeltes Mal einen klaren Ton an. ,,Egal ob deine Tränen austrocknen, vollende deinen Plan." Sein Kopf sackte zurück auf den schneebedeckten Boden, doch seine Augen wanderte langsam zu den Sternen empor, welche man durch ein freies Stück im Geäst über uns deutlich erkennen konnte. ,,Sieh zu den Sternen", hauchte er, einen verträumten, doch sicheren Ausdruck auf dem Gesicht. ,,So wie jeder Stern dort oben leuchtet, so werde auch ich immer über dich wachen." Ein letztes Mal erblickte ich sein Lächeln ... Dann verloren die Augen meines Gefährten ihren Glanz und schlossen sich langsam, wobei alle Wärme aus meinen Gliedern wich. Er hauchte sein Leben aus.

Ich wollte seine Leiche nicht zurücklassen, doch etwas zog mich weiter. Alle Emotionen waren aus meinem Körper gewichen, nur noch seine letzten Worte, diese Momente, bevor er sein Leben aushauchte, trieben mich an. Monde lang wanderte ich stur vorwärts ... Schließlich stand ich, vollkommen abgemagert, vorm Eingang des BlitzClans. ,,Ich habe es dir doch gesagt", hauchte eine Stimme, dessen Tonfall schimmernden Sternen glich. Deutlich erschien, das typisch amüsierte Lächeln auf dem Gesicht, mein Gefährte vor meinen Augen und ich wollte ihn, wenn auch nur sein Abbild, nie wieder loslassen, doch im nächsten Moment war dort nur ein Lufthauch, bestehend aus silber funkelndem Staub.

-
Sie ist eventuell ein wenig lang geworden... xD Ich wollte sie hier einfach noch mal reinpacken, da sie eben im BC mein Hauptacci ist.
lG :3




Zitat
Without the dark
we'd never see
the stars
~ Elsterflug





Loyalty binds us together


Soul of braveness


If there ever comes a day when we
can't be together, keep me in your
heart, I'll stay there forever.



Freedom in heart
Stars in paws.

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